Magdalena Schreiner - Trageberatung Ich trag mein Baby

Warum kostet eine TB Geld?

Ein vieldiskutiertes Thema, zumindest online. Persönlich habe ich diesbezüglich noch nie in fragende oder erschrockene Gesichter geblickt. Dennoch möchte ich das Thema heute hier anschneiden und falls Fragen offenbleiben, zögert nicht, diese bei mir anzusprechen!

Der Weg zum Trageberater-Zertifikat geht über eine Trageschule. In aller Regel teilt sich die Ausbildung in Grundkurs, Aufbaukurs und Zertifizierungskurs und –prüfung auf. Ich selbst habe 2016 alle 3 Blöcke gemacht und darf mich somit zertifizierte Trageberaterin nennen. Das ist keine Voraussetzung um als Trageberaterin arbeiten zu können, denn der Begriff ist nicht geschützt. Um für die Beratungen gewappnet zu sein ist es aber sinnvoll, die Lerninhalte verinnerlicht zu haben.

Damit man auch die Neuerungen auf dem Markt nicht verpasst, ist es einerseits vonnöten mit Herstellern in Kontakt zu sein, viel zu lesen, aber auch Fortbildungen zu besuchen. Diese kosten ebenso wie die Ausbildung – wer hätte es gedacht – Geld, und wandern bei den meisten Trageberatern etwa 2 mal pro Jahr in den Terminkalender. Hinzu kommen Messen und Trageberater-Treffen für fachlichen Austausch.

Und nun der wichtigste Kostenpunkt: mein „Werkzeug“. Um den Eltern eine angemessene Auswahl an Tragehilfen sowie ausreichend Tragetücher in verschiedenen Längen zeigen zu können, hat ein Trageberater im Idealfall ein ausgiebiges Sortiment. Ja, ich nutze die meisten Tragen auch gerne hin und wieder privat. Und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: die Trage, welche ich selbst mit echtem Tragling genutzt habe, lerne ich so richtig gut kennen in all ihren Facetten. Viel besser, als wenn ich die Trage nur mal so in der Hand hatte, oder mal eben schnell eine Tragepuppe reingesetzt habe.

Das Sortiment, die Ausbildung, die Fortbildungen. Aber damit nicht genug: ein Trageberater der vielleicht 1,5 Stunden Beratung leistet, rechnet zwar nur diese Zeit ab, hat aber rund um die Beratung einiges mehr an Zeit investiert. Es steckt Vorbereitung und Nachbereitung dahinter, die Kunden oft nicht sehen. Und ganz nebenbei erwähnt: ich sitze jeden Abend 30 Minuten oder länger am Computer und lese nach: was gibt es Neues von den Herstellern, was kann man in diesem oder jenem Sonderfall tun, wo sind die Grenzen einer Trageberatung erreicht die in die Hände von Fachpersonal gehört?

Zu gerne würde ich das alles ehrenamtlich Leisten, um noch mehr Babys das kuschelige Getragenwerden von vertrauten Personen zu ermöglichen. Doch aus verschiedensten Gründen ist dies nicht sinnvoll bzw nicht möglich. Darum lade ich euch ein, Tragefrust gar nicht erst aufkommen zu lassen sondern mithilfe einer sinnvollen Beratung die Lust am Tragen für euch zu entdecken!